Donnerstag, 25. Juni 2009

"Alf"

19. März 2009:

Ich habe einer Rabenkrähe einen Namen gegeben, sie heißt jetzt "Alf". Ich habe sie so genannt, weil ich eine echte Freundschaft zu ihr aufgebaut habe. "Alf" ist eine junge Rabenkrähe, die von den anderen wohl viel "geärgert" wird. Meist wird er verscheucht oder man reißt ihm mal wieder eine Feder aus. Er hat nämlich nicht mehr viele Schwanzfedern und man erkennt ihn auch an dem weißen und braunen Gefieder. Braune Federn deuten auf eine junge Rabenkrähe hin. Der Bursche weiß sich aber zu helfen, denn er ist richtig schlau.
Er war es, von dem ich schon unter einem anderen Bild berichtet hatte. Damals schrieb ich das er meine Anwesenheit ausnutzt, um sein Futter in Sicherheit zu bringen. Denn andere Rabenkrähen kommen nicht so nahe an mich heran wie er. Er legt seine Nüsse in meine Nähe und frisst sie dann ungestört auf. Wenn ich ungünstig stehe, kommen oft andere Krähen und jagen ihm die Beute ab. Er hat sowas wie Vertrauen zu mir, denn er kommt bis auf 1-2m an mich heran. Es dauert vielleicht nicht mehr lange, dann frisst Alf mir aus der Hand!?
Die Rabenkrähen in meinen Beobachtungsgebieten fressen die verschiedensten Sachen, sie sind ja auch Allesfresser. Ich bringe ihnen meist Erdnüsse, Walnüsse, Äpfel oder normales Vogelfutter in Form von Fettfutter mit. Viele fressen auch Beeren und darauf freuen sich dann besonders Dohlen! An einem anderen Tag war ich wieder kurz beim "Alf". Er war wie immer an seinem Lieblingsplatz und suchte Nahrung. Als ich kam und (ja ich spreche mit ihm) ihn ansprach, kam er an gehüpft. Alf reagiert natürlich auf jeden der ihn füttert, das tun andere Vögel (Höckerschwäne und Enten) ja auch. Nur er reagiert auf meine Zeichen, da ich sie immer wiederhole. Er holte sich sofort ein kleines Stückchen Apfel und hielt es zwischen seinen Beinen fest. Dann wurden Stückchen heraus getrennt. Brot weicht er grundsätzlich am Flussufer ein und frisst es erst dann. Am besten gefallen ihm im Augenblick die Haferflocken als Fettfutter. Die spickt er sehr gern auf. Danach setzte er sich auf den kleinen Pfahl und beobachtete die Umgebung.
Heute war ich wieder bei meinem kleinen Freund. Er war nicht sofort da wie ich kam und so hatte ich zuerst seine Kollegen und ein Paar Weißwangengänse beobachtet. Dann fütterte ich die Rabenvögel und da kam er auch schon. Er schnappte sich etwas und ging damit spazieren. Ich beobachtete ihn genau und merkte das er so geheimnisvoll und unauffällig tat. Er nahm die Beute in den Schnabel und stanzte ein Loch in den Boden, dann drückte er die Beute hinein und stülpte etwas vom Boden und Gras drüber. Dann ging er unauffällig weiter und suchte den Boden ab. Als er zwei bis drei Meter weg war, kam eine andere Rabenkrähe von einem Baum heran geflogen und landete gezielt an seinem Versteck. Sie holte sofort das Futter heraus und flog davon. Das Spielchen wiederholte sich ein paar Mal, dann hatte "Alf" eine neue Taktik. Gerade in dem Augenblick als die andere Krähe wieder an "Alfs" Versteck ging, versteckte Alf neue Beute. Dann ging Alf wieder zum Einweichen der Nahrung ans Wasser. Er kam heute auch noch ein Stückchen näher zu mir. Ich habe es dann nicht übertrieben und gab ihm eine Belohnung. Eine paar Minuten später flog er davon!

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