Samstag, 29. Mai 2010

Vier auf einen Streich

Die letzten Tage im Mai brachten mir in meinem Beobachtungsgebiet ein ganz besonderes Erlebnis. Ich war so gegen 10 Uhr dort angekommen und legte mich auf eine Decke in den Sand. Nachedem ich ein paar Nüsse ausgelegt hatte, kamen gleich wieder mindestens 30-40 Rabekrähen um sich einen Teil der Nüsse abzuholen. Angelockt von der großen Menge der Krähen erschien kurze Zeit später eine Saatkrähe, die zuerst einen ziemlich großen Abstand von der Menge hielt. Sie beobachtete ganz genau vor allen Dingen wie ich das Futter verteilte. Ich warf, in einigen Minuten Abstand, immer wieder Nüsse zu den Krähen. Dann fotografierte ich und beobachtete auch eine Zeit lang. Ich schaute wieder zur Saatkrähe, denn die war näher heran gelaufen und stand jetzt fast in 4-5m Entfernung von meiner Kamera. Da plötzlich erschien über ihr eine Rabenkrähe und versuchte die Saatkrähe zu vertreiben.

Die Saatkrähe wich sofort ein Stück zurück und breitete ihre Flügel aus. Sich groß zu machen, ist eine typische Abwehrhaltung von Vögel allgemein und der Saatkrähe war es offenbar gelungen, die Rabenkrähe zu beeindrucken, denn sie unterließ eine weitere Attacke und so konnte die Saatkrähe ungestört weiter fressen. Ich beobachtete die Saatkrähe noch eine Weile und stand dann auf und ging zur Straße.
Auf der anderen Seite der Strasse ist eine große Wiese auf der oft auf Hunde mit ihrem Herrchen spazieren gehen. Dort halte ich mich auch sehr oft auf, da hier die Rabenvögel neben einer Trauerweide und einer Reihe Kopfweiden noch viele andere natürliche Landeplätze zur Verfügung haben. Auch dort legte ich Futter aus, weil hier sehr oft Dohlen, die in den hohen Bäumen landen, zum Fressen herunter kommen. Kurze Zeit nachdem ich das Futter ausgelegt hatte, erschien auch schon die erste Dohle. Auch sie scheinen mich hier zu beobachten und nach der typischen Streubewegung mit der Hand, auf mich zu reagieren. Ich fotografierte die Dohle denn sie kam ungewöhnlich nahe. Dann war es wie vor einer halben Stunde auf der anderen Straßenseite. Ein Vogel kam vom Himmel herab und griff die Dohle an, um sie vom Futter weg zu scheuchen.

Diesmal war es aber keine Rabenkrähe sondern eine Elster, die hier ganz in der Nähe ein Nest hat. Dieses Paar lebt schon seit vier Jahren hier am Deich. Auch die Dohle wich zuerst zurück, doch streckte sie genau wie die Saatkrähe ihre Flügel aus um die Elster zu beeindrucken. Da die Elster hier im allgemeinen sowieso schon recht scheu und schreckhaft ist, machte sie sich schnell aus dem Staub. Da die Menge der drei nach ihr angekommenen Rabenkrähen sofort auf sie aufmerksam wurde, war dies für die Elster die beste Lösung.

So konnte ich an diesem Morgen vier verschiedene Rabenvogelarten beobachten und das auch gleich in recht interessanten und spektakulären Szenen.

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