In meinem diesjährigen Urlaub habe ich schon vor der Abfahrt viel über dieses Gebiet, in dem es sehr viele Vogelarten gibt gelesen. Ein Eldorado für Ornis, ein Paradies für Naturfotografen so hieß es auch aus dem Munde von Kollegen. Mein erster Tag bestätigte das sofort, denn schon auf der Fahrt nach Plasenicia sahen wir Mönchgeier, Gänsegeier, Milane und viele andere Vogelarten. Im Gebiet des Nationalparks Monfragüe wurden dann die Augen ganz groß, denn der auf Mallorca doch eher selten gesehen Rotkopfwürger, tauchte hier fast an jeden Straßenrand auf.
Laut Büchern und Infos auf Webseiten sollte es hier auch Kolkraben und Alpenkrähen geben. Oft wurde geschrieben wie selten doch mittlerweile die Alpenkrähe geworden ist. Daher machte ich mir eher wenig Hoffnung auf eine Begegnung mit diesem interessanten Rabenvogel. Der Kolkrabe, der in meiner Umgebung ja auch eher selten vorkommt, sollte aber nicht so rar in der Extremadura sein.
Am ersten Tag am Salto del Gitano im Nationalpark Monfragüe war es schon recht gefüllt auf dem kleinen Parkplatz am Rande der Straße. Ornithologen und Reiseveranstalter gaben sich die "Klinke" in die Hand. Viele Naturfotografen habe ich nicht gesehen, eher mehr Spektive als Kameras. Neben Joachim Griesinger von "Reisen in die Natur" begegnete ich auch Roberto Cabo, der mich vor mehr als fünf Jahren mit seinem Buch "Reiseführer Natur Spanien" für die Extremdura begeistert hat. Seine Gruppe konnte neben den täglich zu beobachtenden Vögeln wie Schwarzstorch, Gänsegeier, Rotmilan, Schwarzmilan und verschiedenen Singvögeln, auch einen Kaiseradler (nur durchs Spektiv erkennbar), einen Mönchsgeier, einen Zwergadler, einen Zippammer, Blaumerle und Kolkrabe beobachten. Ich habe mich sehr gefreut ihn persönlich kennenzulernen.
Durch die Tipps von einigen spanischen Ornithologen, erfuhr ich dann auch von der Existenz eines Alpenkrähenpaars am Salto del Gitano. Meine Infos hatten mir vorher verschiedene andere Plätze als günstiger empfohlen, aber so hielt ich die Augen erst einmal offen. Da wir auch keine allzu großen Reisen innerhalb der Extremadura machen wollten, hielten wir uns, wenn auch manchmal nur kurz, regelmäßig am Geierfelsen, wie man den Salto del Gitano auch nennt, auf.
Im Gebiet von Los Barruecos sahen wir dann die ersten Blauelstern. Ich war aufgeregt wie ein kleiner Junge, denn diese wunderschönen Vögel kann man auf unserem Planeten nur in Ostasien und auf der Iberischen Halbinseln beobachten.
Die Blauelster war somit die siebte Rabenvogelart die ich bisher fotografiert habe. Danach begegnete sie uns fast jeden Tag. Doch sie ist genauso scheu und schwer zu fotografieren, wie alle Rabenvögel. Sehr aufmerksam schreckt sie bei jedem Geräusch zusammen und flüchtet meist sofort. Außer sie ist beschäftigt wie z.B. der Eichelhäher mit einer entdeckten Beute. Dann kann man sie fast ungestört fotografieren, wie auf diesem Foto.
Ende Teil 1
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